Eine Zeit lang untersuchte ich das Porträt des blinden Hofnarren von Diego Velázquez. Ich versuchte herauszufinden, wie hier trotz dieser offensichtlich blicklosen Augen eine Art “Sehen“, ein Präsenz-Raum zustande kam.
Eine Atelier-Nachbarin, die damals an einer Porträtserie, einer Auftragsarbeit, über Hamburgs Senatorinnen arbeitete, besuchte mich. Kaum eingetreten, mit einem Blick auf meine Leinwand, sagte sie überrascht:
„Du hast sie!“
Auf die Frage, wen ich haben sollte, antwortete sie:
„Christina Weiß“.
Sie hatte im Nachbaratelier gerade eine Porträt-Zeichnung der Kultursenatorin des damaligen Hamburger Senats in Arbeit.
Beim Zurücktreten von dem Bild sah ich es selbst.
Es gab einige merkwürdige Überschneidungen: die Ähnlichkeit der Kopfhaltung, aber auch eine große Sensibilität, die hinter der Maske der öffentlichen Person zu vibrieren schien. Das ‘blicklose Sehen’ eine gewisse Art den Kopf zu halten und bestimmte öffentliche Ämter schienen mir plötzlich über Jahrhunderte hinweg miteinander verknüpft zu sein.
Hallo, liebe Katharina,
nachdem ich im November die Gelegenheit hatte, mit deinem Bruder zu plaudern und gestern mit deiner Schwester Luise zu telefonieren, nehme ich nun endlich Kontakt zu dir auf, was schon länger auf meiner Agenda stand.
Ja, ich würde mich freuen, wenn ich dich mal in Hamburg besuchen bzw zuvor mit dir telefonieren könnte. Mir schwebt da so einiges an Ideen in Bezug auf Gilserberg vor. Macht dich das neugierig? Das würde mich freuen.
Magst du mir auf meine mail eine Antwort zukommen lassen?
Dann bin ich gespannt, ob ein Kontakt entsteht und grüsse dich aus Hannover.
Wilma