Video

Bild oben: Instant Spaces, 2009

Erinnerungslücken

Im Rahmen des Projektes Personalbefragung / Innere Sicherheit entstanden eine Reihe von Videoinstallationen und Videos, die die Auseinandersetzung mit dem Komplex der Inneren Sicherheit reflektieren.

Die Rauminstallation „Erinnerungslücken“ bezieht sich auf die Protokolle des ersten Untersuchungsausschusses des Bundestages zum NSU.

Eine erste Fassung wurde im Rahmen des Stuttgarter Filmwinters 2020 realisiert und erhielt dort den 1. Preis für Medien im Raum. Eine zweite kleinere Version wurde im Juni 2021 auf Kampnagel in Hamburg im Rahmen der Ausstellung KEIN „EINZELFALL“ gezeigt. Videos dazu wurden für die Online-Ausstellung STATE OF THE ART, galerie postel im Herbst 2020 erstellt. Eine weitere Version entstand für die Präsentation im Künstlerhaus Bethanien im Rahmen der Reihe KB IM SCHAUFENSTER im April 2021.

Die Präsentationen der Publikation „Archiv Innere Sicherheit“ waren durch die Maßnahmen gegen die Pandemie nur online möglich. Um dennoch die ihr zugrunde liegenden Bilder sprechen zu lassen, wurden Teile der Publikation im Video dokumentiert.

Erinnerungslücken, Videoinstallation, 2020
Die Erinnerungslücken (aus dem Projekt Personalbefragung / Innere Sicherheit) zeigen Ausschnitte aus Protokolltexten des ersten Untersuchungsausschusses des Bundestages zum NSU. Diese wurden teilweise geschwärzt. Ausgespart wurden lediglich jene Stellen, an denen die Zeugen sich nicht erinnern konnten oder wollten. Sprachliche Stilblüten, welche die Vermeidung konkreter Aussagen treibt, verbindet sich mit der mit vielen politischen Assoziationen verbundenen Schwärzung. Während im Verlauf einer Stunde das komplette Protokoll eines Beamten-Zeugen auf dem Monitor abläuft, zieht darüber (im Video) ein Band taumelnder hängender Ordner vorbei, wie in einem Kettenkarussell. Akustisch wird die mechanischen Elemente aufgegriffen, während immer wieder ausgewählte Zitate des Protokolls zu hören sind.
Die Chronologie der Personalbefragungen als virtuelle Lesung, 2021

Ausschnitte zu sehen beim Videomitschnitt der Buchvorstellung bei galerie postel unter folgendem Link:
https://youtu.be/cBjlYdz8yQE

Instant Spaces (Ausschnitt) Hinterconti, Hamburg, 2023

Frühere Videos

1999 – 2009

          Diegos Mirror 

Instant Spaces

Auch bei den Werken, die den Zusammenhang zum Portrait zunächst nicht vermuten lassen, geht es um den Raum des Blicks. Bei der Video-Arbeit „Instant Spaces“ beispielsweise werden die Blicke der Betrachtenden auf die Suche nach ihrem eigenen Ort geschickt. Die Video-Arbeiten verstehe ich in diesem Sinne als „Malerei mit anderen Mitteln“. Und ihre Ergebnisse fließen auch wieder in malerische Prozesse ein, wie bei den Aquarellen zu den Instant Spaces zu sehen ist.

In Zeiten von Navigationssystemen und Virtualität gewinnt die
 Definition des realen Standortes eine neue Dimension. „Wo ist das Bild!“,
 fragt Théophile Gautier beim Anblick des Velazquez-Gemäldes
 ‚Las Meninas‘ im Jahr 1882.
 Wo bin ich, wenn ich ein Bild betrachte?
 Die Video-Installation ‚Instant Spaces‘ mit ihrem Lampenschirm aus
 Leinwand kreist um diese Frage.
K.K., 2009

Instant Spaces
Diegos Mirror / Diegos Spiegel

Klaus Stein, 2004

„……Wenn ich oben gesagt habe, daß Diegos Spiegel ein Video ist, so ist das zwar nicht falsch, aber mindestens mit gleichem Recht gehört die Arbeit einer anderen Kunstgattung an, nämlich der Malerei. Um zum Ausdruck zu bringen, wie verblüffend das ist, was der Künstlerin gelungen ist, könnte man Zuflucht zu einem Paradox nehmen und sagen: Es ist ein 15 Minuten langes Gemälde.

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