Punkt, Punkt, Komma, Strich und ebenso in den Portraits von Rembrandt oder Picasso wird sichtbar, wie Menschen sich gegenseitig sehen.
Der vorherrschende Zweck eines Portraits hat sich im Lauf der Jahrhunderte verändert. Geblieben ist jedoch die Frage, wie und was sehe ich eigentlich, wenn ich einen Menschen betrachte?
Geblieben ist auch die Frage, wie ich mich darüber austauschen kann.
Immer wieder fragte ich mich, ob ich als Friseurin, als Landwirtin oder als Verwaltungsfachangestelle ein Gesicht möglicherweise ganz lesen würde.
Ab 1999 entstanden daraus Bildserien u. a. zu Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Meistens waren diese Porträts keiner individuellen Person zuzuordnen.
Der Anblick eines Menschen sagt auf Anhieb sehr viel mehr, als das alltäglich notwendige Freund-Feind-Schema ins Bewusstsein dringen lässt. Diese Erkenntnisse schlummern unter der Decke der Alltagsbewältigung.
In dem Video „Ein Gesicht im Dunkeln betrachten“ (2001) habe ich versucht, die Choreografie von Blicken ins Bewußtsein zu holen.
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