7. 2. – 31. 3. 2022
https://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/presse/mitteilungen/24321/index.html
Pressemitteilung der Stadt Köln:
Die Gedächtnislücke #12″ von Katharina Kohl befasst sich mit dem NSU-Terror
Die Gedächtnislücke #12, sowie die 40 Drucke auf der gegenüberliegenden Seite derSäule, zeigen eine Serie von ausgewählten Aktenblätter aus den Protokollen des NSU-Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages. Sie wurden im Handdruck geschwärzt. Die im Druck freigelassenen Stellen bezeugen verschiedene Formulierungen tatsächlicher oder vermeintlicher Gedächtnislücken.
Erneut wechselt das Motiv auf den Kölner Kunstsäulen. In den Monaten Februar und März präsentiert die Künstlerin Katharina Kohl ihr Motiv „Gedächtnislücken #12“. Zu sehen ist ein überwiegend geschwärzter Text. Einige wenige Stellen sind hingegen weiß geblieben, die Worte an diesen hellen Stellen problemlos lesbar.
Das großformatige Werk „Die Gedächtnislücke #12“ sowie die 40 Drucke auf der gegenüberliegenden Seite der Säule zeigen eine Serie von ausgewählten Aktenblättern aus den Protokollen des NSU-Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages.
Dieser Ausschuss befasste sich mit dem jahrelangen mörderischen Terror des NSU, des Nationalsozialistischen Untergrunds, einer Terrorzelle, die viel zu lange unentdeckt agieren konnte. Wie viele öffentliche Stellen hatten daran ihren Anteil – aus Überlastung, aus Blindheit auf dem „rechten“ Auge?
Der Untersuchungsausschuss sollte Klarheit bringen, zeigte im Wesentlichen jedoch auf, wie groß die Gedächtnislücken und wie gering der Wille zur Erinnerung bei Vertretern der Sicherheitsbehörden war.
Kohl vertauscht auf intelligente Art das Verständnis von hell und dunkel. Die hellen Stellen bringen bei ihr kein „Licht ins Dunkel“, sie zeigen absolute Schwärze, Leere, auf – gespielt oder ehrlich, das macht keinen Unterschied.
Katharina Kohl hat 40 Protokollseiten ausgewählt und im Handdruck geschwärzt.
Die im Druck freigelassenen Stellen bezeugen verschiedene Formulierungen tatsächlicher oder vermeintlicher Gedächtnislücken so die Künstlerin.
Die geschwärzten Bereiche der Protokollseiten bleiben teilweise lesbar. Das Schwärzen dient lediglich dem Sichtbarmachen, nicht dem Verbergen des Inhaltes.
Die Serie gehört zu einem umfangreichen Werkkomplex, der sich mithilfe künstlerischer Techniken mit dem Personal der Sicherheitsbehörden auseinandersetzt.
Dazu gehören neben Video- und Rauminstallationen auch 40 Aquarellporträts ausgewählter Personen, die von 1994 bis 2018 an entscheidenden Stellen mit der (Nicht-) Aufdeckung des NSU-Netzwerkes befasst waren.
Katharina Kohl (geb. 1956 in Treysa) lebt und arbeitet in Hamburg. Dort studierte sie von 1979 bis 1984 an der Hochschule für Bildende Künste.
Eine Vielzahl von Ausstellungen im In- und Ausland zeugen von der Vielseitigkeit ihrer Kunst. Immer wieder verbindet Kohl auch den öffentlichen Raum mit ihrer Kunst, macht ihn zur Stätte, um Kunst zu erfahren.
Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Baumanns
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