Die Arbeit im Atelier steht thematisch unter dem Schwerpunkt ‚Anwesenheit‘. Wem oder was kann ich mit meiner Anwesenheit als Gegenüber erfassen? Das Gegenüber kann eine Person sein, aber auch ein Gemälde, eine Landschaft oder ein Tier. Entscheidend ist die Anwesenheit.
Durch die jeweilige Arbeit werden tiefere Zusammenhänge sichtbar, die auf anderen Wegen nicht zugänglich sind.
Immer wieder taucht als Thema der Begriff ‚Blickraum‘ auf.
„Was sehe ich, wenn ich einen Menschen sehe?“
Es ist diese Frage, die meistens am Anfang steht (siehe Text 2001 ).
Auch beim Projekt Personalbefragung Innere Sicherheit im Kontext NSU geht es um diesen Aspekt.
Häufig ist die Malerei dabei das Mittel der Wahl. Ein entscheidender Impuls dafür waren die Hofnarren-Bildnisse des spanischen Malers Diego Velázquez da Silva.
.
„.….Malerei und Videos von Katharina Kohl stehen seit vielen Jahren ganz im Zeichen des Porträts. Es geht ihr dabei jedoch weniger um das klassische Porträt. Wichtiger ist die Erforschung dessen, was uns ein Gegenüber erlebbar und sichtbar werden lässt. Dabei geht sie soweit, dass sie ein Porträt aus dem 17. Jahrhundert (Velázquez) videotechnisch in Erscheinung ruft, lebendig werden lässt. Oder sich ebenso vermittels eines Videos in den Bildraum desselben Malers körperlich hineinbegibt. Ihre in der Farbgebung behutsamen, oft skizzenhaften Porträts verdichten sich zu einer malerischen Erfahrung des Blickraumes…..“
Text (Auszug): Tanja Beyer, Auswärtiges Amt, Bonn, Februar 2005
–